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Die Feier der Versöhnung - Beichte

Beichte, das vergessene Sakrament?

So kommt es uns heute fast vor. Nur wenige Menschen machen heutzutage Gebrauch vom Sakrament der Versöhnung. Dennoch zählt es zu den sieben Sakramenten unserer Kirche und steht jedem Getaufen offen. Es sind nicht nur die schweren Sünden, die man beichten muss. Es ist gut ab und an das Leben in den Blick zu nehmen, und dann auch Fehler, schlechte Gewohnheiten oder Sünden (in Gedanken, Worten und Werken) zu bereuen und im Sakrament der Versöhnung zu bekennen.

Irren und Fehler machen ist menschlich

Mit Fehlern, Schuld und Sünde konfrontiert zu werden, zählt nicht zu den schönen Dingen des Lebens. Vielleicht werden da unsere Schwächen sichtbar oder wir müssen uns selbst einen Mangel eingestehen. Die Erfahrungen Fehler zu machen, schuldig zu werden oder manchmal zu versagen kennen wir aber all zu gut. Das Sakrament der Versöhnung (Beichte) ist DIE Gelegenheit, Gott um Vergebung zu bitten. Der Priester sagt dem Beichtenden die Liebe und Versöhnung Gottes zu. Das Sakrament gibt uns von Gott her eine Art Antwort auf das Dilemma unserer Schwächen und Problem: Vergebung, Verzeihung und Erlösung.

Nach Lk 15, 11-32; Portal der Beichtkapelle Kevlaer (Ausschnitt)

Gottes Gerechtigkeit statt Selbstgerechtigkeit

Vielleicht haben wir es in unserer Zeit verlernt, zu unseren Schwächen zu stehen. Ausreden finden wir schell. Den Splitter im Auge des Anderen erkennen wir sofort, auch wenn wir den Balken im eigenen Auge nicht sehen (Vgl. Matthäus 7, 3). Statt Verantwortung zu übernehmen reden wir die Dinge schnell klein und kehren sie eventuell sogar unter den Teppich. Damit setzen wir unsere Maßstäbe über Gottes Gebote. Wir pflegen unsere Selbstgerechtigkeit anstatt uns von Gottes gerecht machender Liebe beschenken zu lassen. So schreibt der Apostel Paulus an die Römer: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank seiner (Gottes) Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus“ (Römerbrief 3, 23-24).

Vom Tod zum Leben

Wenn wir auf den Anfang der Bibel schauen, sehen wir schon bei Adam und Eva, dass die Sünde schwere Folgen hat: Die Vertreibung aus dem Paradies, der Verlust der Gemeinschaft mit Gott, und schließlich den Tod. Christus hat uns durch seinen Erlösertod am Kreuz und seine Auferstehung wieder zum Leben geführt. Das dürfen wir uns auch persönlich im Bußsakrament zusagen lassen.

Wann kann ich beichten?

Vor den großen Feiertagen bieten wir regelmäßig Zeiten für die Beichte und das Beichtgespräch an. Vor der Erstkommunion werden auch die Kinder auf das Sakrament der Beichte vorbereitet und empfangen dieses.
Darüber hinaus können Sie gerne einen Termin für die Beichte oder ein Beichtgespräch mit einem Priester vereinbaren. Sprechen Sie uns einfach an oder vereinbaren Sie telefonisch einen Termin.

 

Beichten - wie geht das?

Das Wichtigste an der Beichte ist eine gute Vorbereitung. Dies kann mit einer Gewissenserforschung geschehen wie sie zum Beispiel im neuen Gotteslob (Nr. 598 + 599) zu finden ist.
Auch der Ritus, bzw. der Ablauf der Beichte ist im Gotteslob beschrieben (Nr. 593 + 594). Gerne können Sie aber auch den Priester darauf ansprechen, er hilft ihnen gerne weiter.